Bei seinem Besuch im Kreis Herzogtum Lauenburg traf sich unser MdB und agrapolitischer Sprecher Friedrich Ostendorf mit Biobauern aus dem Kreis in Göttin. Dabei ging es in erster Linie um die Problematik der Beibehaltungsprämie für den Öko-Landbau. Die Landesregierung hatte die Förderung gestrichen. Carola Ketelhodt vom Landesverband BIOLAND stellte dar, dass die Regierung trotz erhöhter Nachfrage den Ökolandbau schwächen will. Nichts anderes werde mit der Streichung der Prämie erreicht. Kaum ein Betrieb werde die Umstellung ohne einen Ausgleich der Mindererträge schaffen. Schleswig-Holstein sei in Deutschland das einzige Land, das keine Förderung gewährt. Damit verliere SH auch langsam die Konkurrenzfähigkeit. Die Entscheidung sei insbesondere deshalb völlig unverständlich, weil die Gelder über EU-Mittel gedeckt seien. SH müsse lediglich den Eingenanteil von 800.000 Euro jährlich aufbringen.  SH handele im Gegensatz zu Brüssel, das sich das Wachsen des Ökolandbaus zum Ziel gesetzt hat.

Friedrich Ostendorf, Biolandbauer aus Berg-Kamen bei Dortmund, konnte darauf verweisen, dass NRW 180 Euro pro ha Förderung gewähre. Für die Grünen gehe es aber nicht nur um Geld. Der Ökolandbau entspreche dem Leitbild der Grünen.

Von den Landwirten wurde gesagt, dass in den nächsten Jahren der Generationenwechsel anstehe. Dafür sei unter den jetzigen Bedingungen aber kein Nachwuchs da. Nicht nur bei den Landwirten selbst wäre die Fortführung schwierig, auch die Zuarbeiter wie Handwerker, Schlachtereien, Handel würden ausfallen. Frage: Was ist es der Gesellschaft wert, zukunftsweisend mit Boden, Gesundheit und Nachhaltigkeit umzugehen?

Bernd Voss, agrarpolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, sagte klipp und klar, dass die Grünen die Beibehaltungsprämie trotz der Haushaltsprobleme wiederbringen wollen. Sparen sei nötig, für die Grünen stellen sich zwei Ausnahmen ein: Bildung und Ökolandbau.