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Grüne Besuchergruppe besichtigt Rückbau-Pläne am Forschungsreaktor im Helmholtz-Zentrum

Grüne fordern konsequente und transparente Stilllegung aller Reaktoren im Norden  – und darüber hinaus

Eine grüne Besuchergruppe aus Bundestagsabgeordneten und Aktiven informierte sich am 6. Dezember über den Stilllegungs- und Abbauprozess des Forschungsreaktors im Helmholtz-Zentrum Geesthacht.

Der Wissenschaftliche Geschäftsführer Prof. Kayser und die Leiter für Strahlenschutz und den Forschungsreaktor, Axel Drawe und Dr. Schreiner führten über das Gelände und informierten fundiert über die technologischen Aspekte der Anlage und ihres Rückbaus.

Der grüne Energieexperte Oliver Krischer, MdB zeigte sich beeindruckt: „Wie das Helmholtz-Zentrum Geesthacht die Stilllegung und den Abbau des Forschungsreaktors angeht, sollte in vielen Punkten Vorbild für andere Anlagen sein: Glaubhafte Konsequenz beim technisch sicheren und vollständigen Rückbau, aber auch das ernsthafte Bemühen, die örtlichen Bürgerinitiativen und Gemeinden auf Augenhöhe einzubeziehen. Reaktorbetreiber wie die Helmholtz-Gesellschaft in meinem Wahlkreis in Jülich könnten sich hiervon vieles abschauen.“

Konstantin von Notz betonte als Innenpolitiker und Wahlkreisabgeordneter insbesondere das Recht der Öffentlichkeit auf fundierte Informationen und Mitsprache: „Eine Transparenz und Bürgerbeteiligung, die ihren Namen verdient, ist entscheidend, um an den Standorten mit allen Betroffenen die riesigen atomaren Altlasten anzugehen. Denn jahrelang wurden die Menschen hier nur getäuscht und vertröstet. Daher ist es so wichtig, dass die Begleitgruppe tatsächlich Einblick in die Unterlagen und wirklich Mitsprache im Verfahren erhält. In Geesthacht gilt das erst recht mit Blick auf Vattenfall: Krümmel muss ein für alle Mal abgeschaltet bleiben und die Betroffenen von Hamburg bis ins Herzogtum haben ein recht darauf zu wissen, was bis wann definitiv für Stilllegung und Abbau getan wird – und wer vor allem für die Milliardenkosten dieser Irrsinnstechnologie gerade stehen soll.“

Manuel Sarrazin verlangte als „Wahlkreisabgeordneter aus einer Millionenstadt zwischen zwei AKWs nach Klarheit, wie mit den strahlenden Altlasten von Krümmel, Brokdorf oder Brunsbüttel umgegangen wird. Vieles im Helmholtz-Zentrum wird hier weit besser gemacht, als bei den ja noch wesentlich größeren AKW-Müllbeständen. Auch wenn jeder Reaktor spezielle Probleme mit sich bringt, werden hier wichtige Erfahrungen gesammelt, die auch im europäischen Rahmen für standardisierte, sichere und transparente Rückbau-Projekte Vorbild sein können.“ Der Europapolitiker schaute jedoch mit Blick auf die internationalen Atomkooperationenauch über die Region hinaus: „Ein wirklicher Ausstieg gelingt jedoch nur länderübergreifend, hier verfolgen wir Grüne auch jenseits der Grenze weiterhin alle Atomprojekte sehr kritisch. Wir dürfen nicht weiter Atomtechnologie, sondern Rückbau-Know-How exportieren.“