Zur Debatte um die Umsetzungschancen der Ortsumgehungen vor dem Hintergrund der Äußerungen von Staatssekretär Nägele erklärt der grüne Wahlkreisabgeordnete im Landtag Burkhard Peters:

Die Befürworter sollten aus ihren trügerischen Neubau-Träumen erwachen und sich der Realität unserer maroden Infrastruktur stellen: Die Umgehungen Geesthacht und Ratzeburg kommen wahrscheinlich nie und auch die Entlastung Schwarzenbeks liegt in ferner Zukunft. Schuld daran tragen weder Landesplaner noch Naturschützer, sondern eine seit Jahrzehnten verfehlte Verkehrspolitik.

Aus bundespolitischer Sicht erklärt der grüne Wahlkreisabgeordnete im Bundestag Konstantin von Notz:

Der Bundesverkehrswegeplan gleicht einem illusorischen Wunschzettel – zumal er zu lange schon in schlechten Händen bayerischer Bundesminister liegt. Die widmen sich lieber einer nutzlosen Ausländer-Maut als mautflüchtenden LKWs. Im Bundestag haben wir konkrete Konzepte gegen diese chaotische Stückelfinanzierung vorgelegt. Die Kommunalpolitik sollte sich nicht vom Bund hinhalten lassen und besser realistische Alternativen angehen.

Zur Südumgehung Ratzeburgs erklärt der verkehrspolitische Sprecher der grünen Kreistagsfraktion Oliver Brandt:

Wir brauchen ein ortsübergreifendes Konzept mit raschen Maßnahmen – das Schneckenrennen zwischen den Städten nützt niemandem. Mehr Park, Bike and Ride sowie direkte Bahnverbindungen nach Hamburg sind schneller und günstiger zu haben. Denn die Ratzeburger Umgehungspläne zeigen exemplarisch: Bei einer so weiten Umfahrung auf komplett neuer Trasse ist die Entlastung ebenso fraglich wie die Kosten-Nutzten-Relation – hier braucht es aktuelle Daten. Dafür wären Flächenfraß und Verlärmung mitten durch wertvolle Ackerflächen und Naherholungsgebiete sicher.