Zum angekündigten Rückzug der Firma PRD Energy aus Deutschland und damit auch aus potentiellen Fracking-Aufsuchungsgebieten u.a. im Herzogtum Lauenburg, Stormarn oder Plön erklärt der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Konstantin von Notz:

Der Rückzug von PRD Energy ist eine gute Nachricht, aber noch keine sichere Entwarnung für schleswig-holsteinische Kreise wie Plön, Stormarn oder Herzogtum Lauenburg. Er zeigt jedoch, wie wichtig, richtig und letztlich erfolgreich der beharrliche Protest von Bürgerinitiativen und Gemeinden gegen solche Risikotechnologien sein kann. Aufwendige Fracking-Projekte sind nicht nur klimapolitisch kontraproduktiv und riskant, sondern ökonomisch auch fragwürdig.

Zugleich ist die Unternehmensmeldung der beste Beweis dafür, dass die Landesregierung mit der planerischen Veränderungssperre und dem erhöhten Förderzins auf Landesebene richtige Schritte gegen Fracking geht.

Nach wie vor sondieren jedoch finanzkräftigere Firmen ihre Chancen, um so viel und so profitabel wie möglich Erdöl fördern zu können, ob mit oder ohne Fracking. Wir sollten uns daher nicht auf provisorische Reglungen und einen schwankenden Weltmarktpreis verlassen, sondern endlich auf Bundesebene eine konsequente Bergrechtsreform angehen. Nur so sind dauerhaft moderne Sicherheits-, Transparenz- und Beteiligungsstandards bei allen Abbau-Methoden auf allen Flächen garantiert.

Die grüne Bundestagsfraktion hat einen glasklaren Beschluss für eine lange überfällige Bergrechtsreform mit einem eindeutigen Fracking-Ausschluss vorgelegt. Entgegen aller Beteuerungen arbeitet hingegen die Große Koalition weiter an einem Fracking-Ermöglichungsgesetz voller Schlupflöcher. Die Abgeordneten von SPD und Union müssen demnächst im Bundestag Farbe bekennen.