Sport verbindet, Reisen bildet – über Grenzen hinweg. Das zeigte der Besuch einer ganz besonderen Gruppe aus Herzogtum Lauenburg und Stormarn im Bundestag. Ich habe schon viele Menschen aus meinem Wahlkreis in Berlin empfangen – aber ein multinationales Fußballteam war noch nicht dabei: Für den „Wentorf International“ kicken junge Flüchtlinge. Unterstützt werden sie dabei von einem Helferkreis.

Zusammen mit anderen Willkommensbündnissen reisten sie nach Berlin: Zu oft wird nur über statt mit Flüchtlingen gesprochen. Zu oft lässt man sie nur an den Rand statt in die Mitte unserer Gesellschaft. Deshalb sind auch die ehrenamtlichen Helfer und Gesprächscafés wie in Mölln oder Ratzeburg so wichtig – sie sind die beste Prävention, damit Vorurteile nicht hin bis zu rassistischer Gewalt eskalieren wie jüngst in Escheburg. Deswegen habe ich „Wentorf International“ eingeladen.

Über 50 Flüchtlinge und Helfer aus dem ganzen Herzogtum und Stormarn konnten zwei Tag lang das politische Berlin kennen lernen: Reichstagskuppel, Staatsbesuch, die Geschichte des Nationalsozialismus, die Teilung Deutschlands und die Wiedervereinigung.

Höhepunkt aber war das Freundschaftsspiel zwischen den Wentorfer Kickern und der „Grünen Tulpe“, der Betriebsmannschaft der grünen Fraktion. Für die Tulpe spielte sogar schon Joschka Fischer. Doch die Wentorfer hielten mit viel Spielfreude dagegen: „Das ist unser erstes richtiges Spiel und dann noch auf einem großen Platz – aber die Jungs sind einfach dankbar und stolz, sich hier positiv als ein Team präsentieren zu können“, betonte ihr Coach Torsten Hinkelmann. Er ist wie weitere Helfer ehrenamtlich dabei. Es hat sich eine richtige Fangemeinde entwickelt, die eigens für das Match in die Hauptstadt gekommen war.

Neben treuen Fans haben die Wentorfer auch einen feinfüßigen Edeltechniker, der freilich nichts an der umkämpften, aber verdienten Niederlage gegen die grünen Fraktionsmännchen ändern konnte. Bahaa Alsaek kommt aus Syrien und sorgte bereits bei Talentscouts und dem SC Wentorf für Begeisterung. Trotz des 1:3 bleibt er optimistisch: „Wir bedanken uns für die schöne Einladung und die faire Partie. Aber das Rückspiel findet in Wentorf statt und da werden wir gewinnen.“