Zu den bekannt gewordenen Planungen der Deutschen Bahn für Hinterlandtrasse und Fehmarnsund-Querung erklärt der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Konstantin von Notz:

Die sogenannten „Optimierungsvorschläge“ der Bahn zeigen dem letzten Berufsoptimisten die harten Realität am Fehmarnbelt auf: Das Prestigeprojekt war von vornherein fragwürdig und planerisch vermurkst. Je konkreter die Planungen, desto mehr gebrochene Versprechen. Eine umwelt- wie anrainerfreundliche und zugleich bezahlbare Hinterlandtrasse gleicht der Quadratur des Kreises. Ganz zu schweigen vom verkehrspolitischen Nutzen.

Es ist absurd, wenn nun jene Befürworter dafür just die Bürgerinitiativen verantwortlichen machen – nachdem sie deren allzu berechtigte Kritik in den Wind schlugen. Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Es wird teurer, lauter, später.

Statt endlich Verantwortung zu übernehmen, verteilen Deutsche Bahn und CDU sehenden Auges Beruhigungspillen. Symptomatisch dafür ist das Hick-Hack um das Nadelöhr am Fehmarnsund. Zunächst das offensichtliche Problem ignorieren, dann mit illusorischen Tunnelvarianten abwiegeln, schließlich die bittere Wahrheit zugeben: Am Ende kommt die Billigversion. Ähnlich droht es an der Hinterlandtrasse auszugehen.

Es ist höchste Zeit, sich umfassend ehrlich zu machen: Der Staatsvertrag muss ergebnisoffen geprüft und nachverhandelt werden. Es bestehen nachhaltigere, günstigere und sinnvollere Verkehrslösungen fürs Hinterland wie den Skandinavien-Verkehr.