Zum heutigen Dänemark-Besuch von Minister Meyer und einer neuen Kosten-Studie zur festen Fehmarnbelt-Querung erklärt der schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Konstantin von Notz:

Nicht die Planverfahren auf deutscher Seite sind das Problem, sondern das von Anfang an verkorkste „Hochrisiko-Projekt“ an sich. Das bestätigt nun abermals eine unabhängige Studie aus Dänemark. Man fragt sich schon, wie viele Schüsse vor den Bug die Befürworter der Querung eigentlich noch bekommen wollen, bevor sie endlich einsehen, dass die Querung unrentabel ist?

Die Befürworter sollten sich besser endlich ehrlich machen, anstatt die Schuld Anrainern, Bauern und Landesplanern in die Schuhe zu schieben: Erstere nehmen nur allzu berechtigt ihr gutes Recht wahr, zweitere fürchten zur Recht um ihre Anbauflächen, letztere machen schlicht ihren Job.

Von vornherein unrealistische Nutzerzahlen, massiv gestiegene Baupreise, vollkommen unsichere EU-Mittel, viel zu lang ausgeblendete Folgeprobleme im Hinterland – die Liste der hausgemachten und absehbaren Probleme ist lang – und seit Jahren bekannt.

Eine ergebnisoffene und realistische Neubewertung ist längst unumgänglich. Alle Risiken, Folgekosten und Nachteile wie auch gangbare Alternativen müssen endlich auf den Tisch.

Hintergrund:

Über Hans Schjær-Jacobsens Kostenprognose berichtete u.a. die dänische Fachzeitschrift Ingeniøren: http://ing.dk/artikel/ny-beregning-skatteyderne-kommer-til-haenge-paa-en-del-af-femern-regningen-179163