Zum voraussichtlichen Aus für den umstrittenen Modeladen Tønsberg in Glinde erklärt der grüne Wahlkreisabgeordnete für Herzogtum Lauenburg – Stormarn-Süd, Konstantin von Notz:

Der beharrliche und kreative Protest in Glinde trägt diesen Sonntag hoffentlich die hoch verdienten Früchte: Mit dem auslaufenden Mietvertrag steht das Aus für den rechtsextremen Modeladen Tønsberg so gut wie fest. Gerade in diesen Zeiten ist das ein wichtiger Erfolg einer lebendigen wie achtsamen Zivilgesellschaft, die mit unermüdlichem Einsatz rechter Einschüchterung vor Ort entgegentritt.

Mit immer neuen Protestformen, einem beeindruckenden Veranstaltungsprogramm und nicht zuletzt mit ihren unzähligen Mahnwachen stellten sich die Bürgerinitiativen über Jahre hinweg den Rechten in den Weg – friedlich, aber bestimmt. Genau dieser zivile Ungehorsam aus der Mitte der Gesellschaft ist die beste Antwort auf rechtspopulistische Stimmungsmache und Vereinnahmungsversuche.

Ein rechter „Klamottenladen“, Rechtsrock-Konzerte oder Kinderfeste von Neonazis sind nicht unpolitisch, sondern brandgefährlich: Die rechte Szene gibt sich mal sozial, mal cool, um für ihre Hetze und Gewalttaten zu rekrutieren. Auch mit zahlreichen Vorträgen und Gesprächen wurde in Glinde wichtige Aufklärungsarbeit geleistet. Nach den demokratischen Protesten in Glinde oder Koberg sollten alle Vermieter und Veranstalter sensibilisiert sein und wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Rechte versuchen sich über die Region hinaus weiter zu vernetzen und mit populistischen Forderungen Ängste zu instrumentalisieren. Die Folgen zeigen sich in rechter Gewalttaten wie zuletzt in Escheburg oder Lübeck. Die Glinder Zivilcourage, aber auch die vielen Willkommensbündnisse und weiteren Demokratieprojekte sind daher wichtiger denn je. Ich werde sie auch weiterhin gerne unterstützen.