Vor einigen Wochen kam die freudige Nachricht aus dem Deutschen Bundestag: Die Scherer-Bünting-Orgel in der Möllner St. Nicolaikirche wurde in das Orgelsanierungsprogramm des Bundes aufgenommen. 600.000 Euro fließen vom Bund in die Sanierung, die insgesamt 1,7 Millionen Euro kostet.  Auf meine Initiative unterstützen Kollegen aus dem Wahlkreis sowie die Kulturhaushälter Rüdiger Kruse und Anja Hajduk das Projekt. Denn mehrere Gutachten hatten den kirchenhistorischen Wert dieses Jahrhundertwerks bescheinigt.

Die Orgel gehört zu den Instrumenten mit dem ältesten und wertvollsten Pfeifenbestand im norddeutschen Raum: die Möllner Scherer-Bünting-Orgel. Noch heute erklingen gotische Orgelpfeifen aus dem frühen 15. Jahrhundert und in fast vollständigen Registern erhaltene Pfeifen des Orgelbaumeisters Jakob Scherer (1555). Die Orgelbaumeister Hans Köster (1568) und Friedrich Stellwagen (1638 – 1641) hinterließen weitere historische Spuren im Pfeifenbestand der Orgel in St. Nicolai.

Der Zahn der Zeit fordert allerdings seinen Tribut: Ohne eine umfassende Grundsanierung ist die Orgel auf Dauer nicht funktionsfähig. Neben der Wiederherstellung der Orgel müssen auch begleitende Baumaßnahmen an der St. Nicolai- Kirche ausgeführt werden. Die erneuerte Orgel braucht stabile klimatische Verhältnisse mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von rund 60 Prozent; dementsprechend müssen die Beheizung und Befeuchtung der Kirche angepasst werden.

Während eines gemeinsamen Termins überreichte uns Wahlkreiskollegen Hartmut Ledeboer vom Orgel-Bauverein Ehrenpatenschaften jeweils für eine Orgelpfeife – die Tonlage entsprechend der Parteizugehörigkeit bekam ich ein G im Prinzipal 8′. Auch Gisela Drews und das Ehepaar Birgit und Bernd-Ulrich Flemming bekamen eine Urkunde, nachdem sie mit einer Spende jeweils eine Patenschaft übernommen hatten.

Denn der Orgelbauverein hat bereits 240.000 Euro Spendengelder gesammelt und möchte bis bis Ende des Jahres über diese Pfeifenpatenschaften weitere 60.000 sammeln. „Wir hoffen, noch dieses Jahr das Spendenbarometer die 50-Prozent-Marke mit 900.000 Euro überspringen zu sehen“, sagt der Vorsitzende des Orgelbauvereins, Hartmut Ledeboer.

Dafür sucht die Kirchengemeinde Pfeifenpaten: Diese können Patenschaften zwischen 20 bis 2.500 Euro erwerben und sie erhalten eine Urkunde über die Patenschaft. Es sind Pfeifen aus dem frühen 15. Jahrhundert bis in die Neuzeit. Von den insgesamt 2731 Pfeifen konnten sich über 60 Prozent von historischer Bedeutung erhalten. Die größte Pfeife ist übrigens stolze sechs Meter lang.