Am 5.12. stelle ich zum Start der Akteneinsicht im Forschungszentrum Geesthacht fest:
Ab dem 5. Dezember gibt es für zwei Monate die Möglichkeit zu Einsicht und Einwendungen im Rückbau-Verfahren des Forschungsreaktors Geesthacht.
Es ist begrüßenswert, dass betroffene Bürgerinnen und Bürger nun auch die Antragsunterlagen einsehen und ihre Einwendungen einbringen können. Nur ein Verfahren, das in Geesthacht durchgeführt wird und die Anwohnerschaft und Initiativen früh auf Augenhöhe einbezieht und tatsächlich angenommen wird, schafft vor Ort das so wichtige Vertrauen. Denn jahrelang wurden die Menschen hier nur getäuscht und vertröstet. Nun sollten sich möglichst viele Anrainer aktiv informieren und beteiligen.
Dieses in vielem durchaus vorbildhafte Modell sollte an anderen Standorten ebenso angewandt werden. In Geesthacht gilt das erst recht mit Blick auf Vattenfall: Die ungleich größere Aufgabe des AKW-Rückbaus verlangt mindestens nach einem ebenso transparenten und partizipativen Prozess. Klar dabei ist: Sicherheit und Nachhaltigkeit gehen vor. Zudem braucht es Perspektiven für das Fachpersonal, das diesen Standort kennt und für den Rückbau mehr denn je gebraucht wird.
Beim Umgang mit Atommüll und Reaktor-Schrott stellen sich komplexe Fragen und schwierige Abwägungen – die dennoch unumgänglich sind. Besser, dass wir sie eher heute als irgendwann angehen. Nur gemeinsam gelingt die Suche nach einer guten und sicheren Deponierung, die dann auch Vertrauen und Akzeptanz vor Ort findet. Das gilt ebenso für hochstrahlenden Atommüll wie für freigemessenes Material. Das Standortgelände in Krümmel wird ohnehin auf viele Jahrzehnte wohl keinem anderen Zweck dienen können. Daher sollten auch diskutiert werden, ob und wie am besten freigemessenes Material am Standort deponiert werden kann.