FÜR EIN JAHR IN DIE USA:
Mit dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramm
Jährlich reisen etwa 360 Schüler*Innen sowie junge Berufstätige im Rahmen des zwischen dem Deutschen Bundestag und dem US-Kongress bestehenden Parlamentarischen Partnerschafts-Programms in die Vereinigten Staaten von Amerika, während sich ebenso viele junge Amerikaner*Innen auf den Weg nach Deutschland machen.
Die Stipendiat*Innen leben in den USA in Gastfamilien, besuchen die High School oder das College und absolvieren anschließend ein Praktikum in einem amerikanischen Betrieb. Gleichzeitig verbringen Stipendiat*Innen aus den USA ein Austauschjahr in Deutschland. Dabei lernen sie den Alltag, die Kultur und die Politik des anderen Landes kennen, während sie zugleich als Junior-Botschafter*Innen ihre Erfahrungen, Werte und Lebensweise aus ihrem Land vermitteln.
Als Pate des Austauschprogramms rufe ich als grüner Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis 10 in jedem Jahr junge Menschen dazu auf, sich für ein Stipendium zu bewerben. Ich selbst habe als Schüler ein Jahr in Moorhead im US-amerikanischen Minnesota gelebt.
„Ich erinnere mich sehr gerne an diese für mich prägende und spannende Zeit.“
Dennoch können sich Interessierte unter folgendem Link weitergehend informieren.
Mary Holcomb
Mein PPP Jahr in Deutschland 2022/2023
Ich bin Mary Holcomb aus den USA. Ich bin 16 Jahre alt und kam Mitte August 2022 in Deutschland an. Schon in der ersten Woche, als ich bei meiner großartigen Gastfamilie ankam, wusste ich sofort, dass mein Jahr unglaublich werden würde. Obwohl der erste Monat voller große Veränderungen war, einschließlich der neuen Kultur, der Sprache und der täglichen Routine, wollte ich alles erfahren, was ich konnte. Ich genoss es, neue Gerichte zu probieren, Zeit mit meiner Gastfamilie zu verbringen und die deutsche Kultur kennenzulernen.
PPP/CBYX (Patlimentarisches Patenschaftes-Programm/ Congress-Bundestag Youth Exchange) ist ein Stipendium, das vom US-Kongress und dem Deutschen Bundestag finanziert wird. Jeder bekommt einen Abgeordneten als Pate vom Deutschen Bundestag und einen vom US-Congress. Meine Abgeordneten sind Konstantin von Notz und Steve Womack. Ich freue mich, sagen zu können, dass ich Konstantin bereits zweimal getroffen habe und dass ich bei meiner Rückkehr in die USA mit Steve Womack in Washington DC zusammentreffen werde. Es gibt jeweils 350 Stipendiaten aus den USA und Deutschland. Diese jungen Erwachsenen sind Botschafter, die ihre Heimat repräsentieren: Kultur, Politik und das Leben in einem neuen Land. Das Programm ist sehr wichtig, um die Beziehungen und Verbindungen zwischen den beiden Ländern aufrecht zu erhalten und zu verstärken. Das Programm ist nicht nur gut für beide Länder, sondern auch gut, wenn man sich selbst weiterentwickeln möchte. Man erlernt während seines Austauschjahres wichtige Führungsqualitäten und wird selbstbewusster, unabhängiger und kenntnisreicher. Sein Weltbild wird vergrößert, und gleichzeitig lernt man seine eigene Kultur besser kennen.
Ich habe hier in Deutschland so viel gelernt. Ich finde Freundschaften und Familienbeziehungen viel wichtiger, als ich vorher dachte. Nach diesem Jahr möchte ich anderen Menschen helfen und die Welt zu einem besseren Ort machen. Ich fühle mich mehr verantwortlich, mich um meine Umwelt und meine Umfeld zu kümmern. Ich möchte meine Erfahrungen weitergeben und neugierige Freunde ermutigen.
Das PPP-Stipendium hat mir das beste Geschenk der Welt gegeben: Zeit. Ich habe meine Zeit hier nicht nur mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie verbracht, sondern auch mit mir selbst. Ich fühle mich wohler dabei, ich selbst zu sein. Als ich mich für PPP/CBYX beworben habe, wusste ich nicht genau, was ich mir davon versprach. Ich wusste, dass ich eine Herausforderung wollte, und die habe ich bekommen, und noch mehr.
Ich war in vielen Museen, bin auf Skiern durch die Berge gefahren, habe im Theater gesessen und bin auf Konzerte gegangen. Ich habe mich bei IKEA verlaufen, bin durch Schlösser gewandert, habe neues Essen probiert und Kinderpunsch auf Weihnachtsmärkten getrunken. Ich habe mit meinen Gastgeschwistern an Weihnachten ein Gedicht gelesen, an Silvester Raclette gegessen und im November ein tolles Thanksgiving gekocht. Ich habe neue Hobbys, wie Tischtennis und Paartanz angefangen, und bei so vielen Fußballspielen zugeschaut.
Ich habe Fehler gemacht. Ich habe gelacht und geweint. Ich war glücklich und stolz, und ich war frustriert und erschöpft. Ich habe getanzt und gesungen. Ich habe tolle Freunde gefunden und schöne Erinnerungen geschaffen. Ich habe mir hier ein Leben aufgebaut, und deshalb wird Deutschland immer ein Teil von mir sein. Ich habe mich hier verbessert, weil ich es wollte und weil ich es musste. Ich hatte einen Neuanfang, bei dem ich herausfinden konnte, wer ich sein will.
Ich bin so unglaublich dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte, und ich bin so unglaublich stolz auf alle meine Austauschschülerfreunde. Ich bin so dankbar für meine wunderbare Gastfamilie und meine tollen Freunde. Ich bin dankbar, dass die Leute vom YFU Austauschprogramm mich immer unterstützt und geholfen haben. Es ist eine Ehre, an diesem Programm teilzunehmen, und ich freue mich auf die Zukunft.