Auch nach der Entscheidung für das Möllner Kurmittelhaus, 2013 einen neuen Betreiber zu suchen
und falls dieses nicht gelingt, das Kurmittelhaus im ersten Quartal 2014 zu schließen, sondieren die
Grünen weiterhin Möglichkeiten, wie am Möllner Standort ein Bewegungsbad erhalten werden kann.
Dazu erklären Regina Hälsig, Fraktionsvorsitzende der Möllner Grünen und Spitzenkandidatin zur
Kommunalwahl, und Konstantin von Notz, MdB und Co-Spitzenkandidat zur Kommunalwahl:
Uns ist bewusst, wie wichtig den Bürgerinnen und Bürgern das Kurmittelhaus ist, sehen jedoch auch
den großen Investitionsbedarf und die jährlichen Lasten für die ohnehin schwer gebeutelten
Kommunalkassen in unserer Stadt. Diese schwierige Entscheidung nehmen wir sehr ernst und suchen
daher weiterhin nach einer dauerhaft tragfähigen Lösung für ein attraktives Bewegungsbad in Mölln,
das viele Menschen anzieht und sich weitgehend selbst finanziert.
In dieser Debatte schlagen wir nun einen alternativen Lösungsansatz vor: Kluge Gesundheitspolitik
bedeutet vor allem gute Vor- und Nachsorge. Denn wer heute in die Bewegung und Fitness der
Menschen investiert, erspart schon morgen vielen Patienten schmerzhafte Operationen und den
Krankenkassen Milliarden an Folgekosten. Und auch die Folgen unvermeidlicher Eingriffe klingen
durch Reha-Maßnahmen oft schneller ab. Diese präventiven Vorteile gilt es erst recht mit Blick auf
den demografischen Wandel konsequent zu nutzen.
Krankenkassen und niedergelassene haben somit eigentlich ein großes Interesse daran, dass zum
Beispiel ihre Arthrose-Patienten vor Ort sich schonend, aber wirkungsvoll in einem Bewegungsbad
therapieren können. Ein besser vernetztes und nicht allein durch die öffentliche Hand gestütztes
Bewegungsbad könnte für den Gesundheits- und Kurstandort Mölln hoffentlich ein wirklicher
Ausweg aus der aktuellen Verschuldungsfalle sein.
Zugleich müssen wir jedoch ernsthaft und realistisch die Möglichkeiten einer Kleinstadt wie Mölln
einschätzen: Wenn sich kein privat mitgetragenes Finanzierungsmodell finden sollte, brauchen wir
dann wirklich zwei öffentlich finanzierte Bäder (Kurmittelhaus, Bad im Augustinum) oder könnte in
diesem Falle nicht eine bessere Lösung gefunden werden – vielleicht auch unter Einbeziehung
Ratzeburgs, wo es aktuell ebenfalls Probleme mit dem dortigen Schwimmbad gibt? Wir müssen hier
ein ausgewogenes Konzept aufstellen und zwar sowohl im Interesse der Bädernutzer, als auch im
Sinne des Möllner Steuerzahlers. Denn zur ganzen Wahrheit gehört auch: Jeder Euro aus unseren
knappen öffentlichen Mitteln lässt sich nur einmal ausgeben. Was wir hier investieren, müssen wir
dort einsparen. Daher treten die Grünen gerne mit allen Seiten in eine ebenso engagierte wie
ehrliche Auseinandersetzung im Sinne des Möllner Allgemeinwohls.
Originaltitel der Pressemitteilung vom 14.02.2013: Möllner Grüne machen Vorschläge zur Erhaltung eines Bewegungsbades am Möllner Standort