Europa geht aufs Land Vorlage VA Aukrug

Europa- und Agrarexperten diskutieren mit Bauern und Anwohnern in Aukrug
europäische Perspektiven auf dem Lande

Eurokrise, Brüssler Bürokratie und seit kurzem auch der Nobelpreis – oft wird die Europäische Union mit diesen großen, aber immer auch vagen Schlagworten verbunden. Doch was hat die EU und die europäische Demokratie konkret mit einem selbst in einer ländlichen Region wie Mittelholstein zu tun? Hierzu luden die Grünen in den Aukruger Tivoli und die gekommenen Anwohner und Bauern diskutierten rege mit Carola Ketelholdt von der Landwirtschaftskammer und Vertretern des Bauernverbands.

Unter der Moderation des Grünen Spitzenkandidaten für Schleswig-Holstein, Konstantin von Notz, wurden ebenso die großen Probleme der europäischen Agrarföderung angesprochen, wie auch Chancen für eine regionalere Entwicklung des ländlichen Raums umrissen. Denn jede Reform der EU-Agrarhilfen ist in Schleswig-Holstein für Bauern und Dörfer deutlich zu spüren – im Guten wie im Schlechten.

Der Grüne Landtagsabgeordnete Bernd Voß forderte in Zuge dessen eine „stärkere Demokratisierung
der Agrarwirtschaft“. Statt Milliardenhilfen für schlecht bezahlte Jobs bei Agrar-Multikonzernen
müsste die bäuerliche Landwirtschaft und dörfliche Strukturen langfristig gefördert werden: „Doch
Merkel hat in Brüssel genau das Gegenteil durchgesetzt: Die Großen werden geschont und bei den
Hilfen für ländliche Strukturentwicklung wird kräftig gespart.“ Auch die Co-Finanzierung durch das
Land oder die Fehlanreize zu Monokulturen kamen zur Sprache. Konstantin von Notz betonte mit
Blick auf die Bundestagswahlen: „Wir sagen deutlich: Essen ist nicht zum spekulieren da und vom
Futter bis zum fertigen Nahrungsmittel muss klar sein, was drin ist.“