Nur Fleischfabriken und Höfesterben? Veränderungen in der Landwirtschaft sind möglich!

sharepic 17.11.

Spottpreise für die Milch und Höfesterben in den Dörfern? Regenwaldrodung und Gen-Soja? Fleischfabriken und Nitrat im Trinkwasser? Entgegen dieser Schreckensnachrichten gibt es auch ermutigende Beispiele nachhaltiger Landwirtschaft, die Natur, Bauern und Verbrauchern nützt und den ländlichen Raum belebt.

Milchhof Albers

Auf Einladung des grünen Wahlkreisabgeordneten Konstantin von Notz war dazu der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter am Donnerstag, den 17.11. im Herzogtum Lauenburg unterwegs. Nachmittags besuchte den Milchhof Albers in Sterley einen Betrieb, der bewusst auf seine Kühe auf der Weide lässt und deren Milch in selbstproduzierten Erzeugnissen in der Region vermarktet (die LN berichteten). Am Abend stellen sich die Abgeordneten dann den Fragen von Landwirten und Interessierten in Mölln. Nach einigen Passagen aus seinem kürzlich erschienenen Buch „Fleischfabrik Deutschland: Wie die Massentierhaltung unsere Lebensgrundlagen zerstört und was wir dagegen tun können “, wandte sich die Diskussion mit Anton Hofreiter der Zukunft einer alternativen Landwirtschaft zu. Hofreiter betonte: „Es geht darum, dass die Konsumentinnen und Konsumenten besser über die Herkunft und Zusammensetzung der tierischen Produkte informiert werden und die EU-Subventionen besser verteilt werden!“ Dies passiere nur alle sieben Jahre, sodass nun eine Weichenstellung für die kommenden Jahre möglich ist. Er fordert: „Es müssen Gesetze geschaffen werden, die Standards sicherstellten. Nur so können bestehende unfaire Strukturen durchbrochen werden.“

Toni

Außerdem waren zudem Bäuerinnen und Bauern aus der konventionellen wie der ökologischen Landwirtschaft auf dem Podium dabei, um deren Perspektive aus der Praxis einzubringen. Hofreiters Ansicht nach sind diese Veränderungen möglich, da weder die meisten Landwirte, noch die Umwelt, noch Menschen im globalen Süden von der derzeitigen Situation profitieren. Hofreiter plädiert für einen Optimismus und zur Hoffnung, dass es möglich ist, die Dinge zum Besseren zu wenden. Der Gastgeber Konstantin von Notz schloss mit den Worten, dass unsere Demokratie immer von konkreten Antworten auf Fragen vor Ort lebt. Für eine ländliche Region wie hier entscheide sich die Zukunft auch an den Perspektiven für eine bäuerliche Landwirtschaft, sozialen Projekten und naturnahem Tourismus in lebendigen Dörfern: „Nun kommt es auch drauf an, dass wir alle als Verbraucher, Bauern, Wähler und Anwohner für unsere Interessen einzutreten.“

Konstantin