Mein Name ist Simon David Dressler, ich bin 23 und ich bin gerade in den letzten Zügen meines Linguistik-Studiums an der Berliner Humboldt-Uni. Im März diesen Jahres hatte ich das Vergnügen, ein dreiwöchiges Praktikum im Büro von Dr. von Notz zu absolvieren. Darüber möchte ich in aller Kürze berichten. 

Vor meinem Praktikum hatte ich schon einige Erfahrungen in Parteien gemacht, unter anderem in einer gewissen christlich-demokratischen, was ich gerne als Jugendsünde einstufe. Im Bundestag selbst war ich bisher allerdings nur als Besucher während unserer Abschlussfahrt 2016 nach Berlin. Es hatte daher beinah etwas Poetisches, dass ich Konstantin an meinem ersten Tag zu einer Besuchergruppe aus seinem Wahlkreis begleiten durfte – etwas, das wir 2016 mit dem direkt gewählten MdB aus unserem Wahlkreis in Süddeutschland gemacht hatten. Dieses Mal, sieben Jahre später, saß ich jedoch auf der anderen Seite des Tisches. 

Neben diesem passenden Einstieg hatte ich zu jeder Zeit das Gefühl, gut in den Büroalltag aufgenommen zu werden, allen voran von Konstantins Büromanagerin Bettina. Sie führte mich in die Einzelheiten der Büroräume, der verschiedenen Kantinen, meiner Aufgaben und der Kaffeemaschine fantastisch ein. Der erste Tag endete mit der Sitzung einer Fachbereichsgruppe im Paul-Löbe-Haus und der etwas surrealen Erfahrung, in den Sitzungsräumen, die ich bisher nur aus den Tagesthemen kannte, mit Personen zu sitzen und zu sprechen, die bisher ebenfalls nur leuchtende Pixel für mich waren.

Anstatt nun jeden einzelnen Praktikumstag durchzugehen, möchte ich lieber auf einige Situationen und Gefühle eingehen, die mir von dieser Zeit am meisten im Kopf geblieben sind und es auch bleiben werden. Nummer 1: die Architektur. Die Liegenschaften des Deutschen Bundestags erzeugen bei allen, die das erste Mal von ihnen verschluckt werden, Gefühle der Ehrfurcht. Zumindest war das bei mir so: Die Kombinationen aus rohem Beton, Glas und Stahl, aus alten Sowjet-Graffiti im Reichstagsgebäude und Glasfassaden mit Blick auf die Spree, aus Geschichte und aktuellem Geschehen erzeugen ein Gefühl, das man als politikbegeisterter Mensch so schnell nicht vergisst. Die ersten Spaziergänge durch die Gebäude waren vergleichbar mit denen durch einen Irrgarten; glücklicherweise war ich meistens mit Michael oder Anna, Konstantins Mitarbeitern, unterwegs. So fand ich eigentlich immer an mein Ziel.

Memorable Thing Nummer 2: die Plenarsitzungen. In den Sitzungswochen, die mit sitzungsfreien Wochen alternieren, in denen MdBs in ihre Wahlkreise zurückkehren können, hatte ich als Praktikant die Möglichkeit, mittwochs bis freitags eine Plenardebatte für jeweils 2 Stunden zu verfolgen. Den Blick von den Besucherrängen in den Plenarsaal kannte ich bereits von meiner Abschlussfahrt; er gab mir dennoch jedes Mal das Gefühl, in den Innenraum der Demokratie zu blicken. Genau das ist der Plenarsaal ja im Prinzip auch. Das so physische Erleben der Reden, der Zwischenrufe, der Gänge der MdBs in den und aus dem Raum geben dieser abstrakten „Politik“ etwas Greifbares, nehmen ihr aber auch etwas an Zauber, den man ihr als junger, interessierter Mensch zuweilen zuspricht. An einem Tag war der Plenarsaal jedoch für Praktikanten und auch für die meisten anderen geschlossen: Es sprach dort der König von England.

Durch die Kürze meines Praktikums war meine inhaltliche Mitarbeit an Konstantins Schwerpunkten der Innen- und Rechtspolitik begrenzt. Dennoch konnte ich Aufgaben übernehmen, die zu meinem Studium der Linguistik und meiner bisherigen Arbeitserfahrung passten: Michael führte mich in Konstantins Social-Media-Planung ein und so verfasste ich Texte für eine angehende Grünen-Kampagne gegen Antisemitismus und gestaltete die dazugehörigen Instagram-Kacheln. In der letzten Woche meines Praktikums kam ein Schüler, Joost, als weiterer Praktikant in unser Büro. Ihn durfte ich im Gebäude herumführen, ihn mit den Abläufen und Aufgaben vertraut machen. Zählt das im Lebenslauf eigentlich als Führungsposition? Ich glaube schon. Dieses Vertrauen, das mir als Neuzugang von Konstantins Mitarbeitern entgegengebracht wurde, ist jedenfalls die dritte große Sache, die mir von meiner Zeit dort im Kopf bleiben wird.

Zuletzt möchte ich natürlich Konstantin selbst ganz außerordentlich danken, dass er mich in sein Büro aufnahm und mir die Möglichkeit gab, seinen Alltag und seine Tätigkeiten mitzuerleben und einen dreiwöchigen Blick ins Innere der Demokratie zu erhaschen. Dass dieser Blick so angenehm verlief, verdanke ich seinem Team. Tausend Dank ebenso an euch alle! Ich wünsche euch, dass ihr trotz meiner Abwesenheit die grüne Sache mit aller Kraft weiter verfolgen könnt. 

Alles Liebe, 

Simon David