Zu dem Verkehrsgutachten der Hanseatic Transport Consultancy (HTC) und der ETC Consultants sowie den von den Gebietskörperschaften der Region, der IHK Lübeck und der Handelskammer Hamburg vorgelegten „Leitlinien zur Entwicklung der Verkehrsachse zwischen Hamburg und Fehmarn“ erklärt der grüne Bundestagsabgeordnete aus Schleswig-Holstein, Dr. Konstantin von Notz:

Die nun vorgelegte Studie ist Wasser auf die Mühlen der Querungs-Kritiker. Sie offenbart die gigantischen planerischen Defizite des gesamten Projekts. HTC-Geschäftsführer Thomas Rössler moniert zu Recht, dass die „mobilisierbaren Fahrgastaufkommen nur schwer in ein vertretbares Verhältnis zu dem Investitionsumfang“ zu bringen sind.

Statt dass die Gebietskörperschaften und die Handelskammern diese Kritik ernst nehmen und die Projekt-Planer zur Vorlage tatsächlicher Konzepte bewegen, deuten sie die Ergebnisse der Studie kurzerhand um und legen einen langen Zusatz-Wunschzettel vor.

Dieser beinhaltet sämtliche Verkehrsprojekte, die man immer schon mal realisieren wollte. Vom zweigleisigen Schienenausbau der Strecke Lübeck-Puttgarten, einer Autobahn-Umfahrung Hamburgs bis hin zu neuen U-Bahnstrecken – kein Wunsch der vergangenen Jahre, der sich nicht wiederfindet. Allein die Frage, woher die enormen finanziellern Mittel zur Erfüllung dieser Wunschliste kommen sollen, bleibt unbeantwortet.

Das scheint weder die Gebietskörperschaften der Region noch die Handelskammern zu stören. Mit einer sich sowohl an verkehrs- als auch an haushaltspolitischen Realitäten orientierenden Politik hat dies nichts zu tun. Die verkehrspolitische Seifenblase Fehmarn-Belt-Querung wird dadurch nur noch größer.