Gleis 21

K. Göring-Eckardt und K. von Notz mit Jugendlichen und dem Team des Jugendtreffs Gleis 21 in Ratzeburg

Noch vor wenigen Jahren drohte die Ballung sozialer Probleme auf dem Georgsberg in Ratzeburg eine Negativspirale aus Perspektivlosigkeit, Frustration und Ausgrenzung loszutreten. Doch ein breites Netzwerk konnte dank städtischem, kirchlichen und ehrenamtlichem Engagement durch eine offene Jugendarbeit vor Ort viele der Probleme auffangen. Denn im Gleis 21 finden Jugendliche Raum für Anerkennung und Austausch, Sprach- und Gruppenangebote. Hiervon wollte sich die grüne Sozialpolitikerin und Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt mit dem Wahlkreisabgeordneten Konstantin von Notz selbst ein Bild machen.

„Wir sind heute von Büchen bis Barnitz in der Region unterwegs, um uns sozial und ökologisch vorbildliche Projekte anzuschauen“, erklärte der Möllner Abgeordnete von Notz. „Immer noch werden Jugendliche die gleichen Lebenschancen verwehrt, nur weil sie aus einem anderen Land kommen. Gerade dann ist eine anerkennende Jugendarbeit für die späteren Bildungs- und Berufsmöglichkeiten vorentscheidend. Asylgesetze, die das verhindern, sind absurd.“

So konnte Diakonie-Geschäftsführer Heiko Steiner zwar von vielen Erfolgen berichten, wo sich Kinder auch durch die positiven Impulse im Jugendtreff zu jungen, engagierten Erwachsenen entwickelten, zugleich stehe die diakonische Sozialarbeit vor großen Problemen: „Wir leisten so wichtige präventive Arbeit und stehen doch ständig unter Spardruck.“ Dem schloss sich die Sozialpolitikerin Göring-Eckardt an: „Beeindruckend ist, wie viele Jugendliche sich für ihren Jugendclub ehrenamtlich engagieren. Aber wesentlich ist dann auch, dass die Infrastruktur mit festen Mitarbeitenden und finanzieller Ausstattung sichergestellt wird.“

Denn verpasste Sprach- und Bildungschancen führen zu schlecht bezahlten Jobs und diese wiederum zu Armut im Alter. Daher nahmen die grünen Abgeordneten die kritischen Anregungen der Jugendlichen und Sozialarbeiter aus dem Gleis 21 mit nach Mölln, wo sie am Abend mit Sozialexperten diskutierten, wie Altersarmut möglichst früh schon durch faire Bildungschancen und Löhne vermieden werden kann. Klaus Tormählen aus dem grünen Spitzenteam zur Kommunalwahl betonte: „Die heutige Vor-Ort-Tour hat uns gezeigt, wenn wir bei der präventiven Sozialarbeit blind sparen, kostet uns das am Ende noch viel mehr. Hier müssen die Kommunen für ihre vielen Aufgaben vom Bund vernünftig unterstützt werden.“