Das Grüne Spitzenteam protestiert am Anlandungsort der ausgespähten transatlantischen Datenkabel auf Sylt (Strandabschnitt Samoa, Sonntag 8. September; Youtube-Video, Quelle: sylt1.tv)
Wellen, Wind, ein einsamer Strandaufgang – wer hätte gedacht, dass im Untergrund dieser Sylt-Idylle eines der wichtigsten Themen in diesem Wahlkampf-Jahr ruht? Denn hier verläuft eines jener transatlantischen Datenkabel, über die Geheimdienste offenbar so ziemlich alles aus unserer täglichen Internet-Kommunikation abschöpfen können: Von der kurzen Mail bis zu sensiblen Patienten- oder Kontodaten. Dafür muss man nicht unbedingt einem fernen Bekannten in den USA schreiben – selbst eine Mail zwischen Rantum und Hörnum kann abgefischt werden, wenn diese über einen US-Server läuft und das passiert bei den weltweiten Netz-Verbindungen ständig. Datenschutz und Grundgesetz laufen so leer und der Bürger ist digital schneller entkleidet, als er sich ausgeloggt hat.
Die Ironie dabei: jenes Datenkabel landet just am FKK-Strand Samoa an: Folgerichtig demonstrierten die Grünen am vergangenen Sonntag unter dem Motto „Hier darfst Du alles sehen – nur nicht meine Daten!“. Die schleswig-holsteinischen Spitzenkandidaten Luise Amtsberg und Konstantin von Notz besuchten die Insel, um über Datenschutz im digitalen Zeitalter zu sprechen: „Hier am Strand von Sylt wird deutlich, wie falsch Merkels Augenwischerei im Datenschutz-Skanadal ist“, so von Notz: „Was nützt mir Datenschutz auf deutschem Boden, wenn meine Mails oder Internetkäufe tagtäglich über andere Länder laufen?“. „Das betrifft uns alle in ganz elementaren Grundrechten, ob beim chatten, der Kontoüberweisung oder den eigenen Gesundheitsdaten“, ergänzte Luise Amtsberg.
Am nächsten Tag ging es zu einer Wattwanderung rund um die Arche Wattenmeer: Nach den globalen Fragen von Bürgerrechten und Datenschutz war man wieder ganz konkret beim lokalen Natur- und
Küstenschutz am Strand von Samoa angelangt.
Mehr dazu auch in einem Bericht der Sylter Rundschau, der hier nachzulesen ist.
Veranstaltungsankündigung:
Grünes Spitzenteam kommt auf „Stadt-Land-Meer-Tour“ nach Sylt
Die Grünen Spitzenkandidaten Luise Amtsberg und Konstantin von Notz besuchen im Rahmen ihrer SH-weiten Stadt-Land-Meer-Tour Sylt, um vor Ort ein Zeichen gegen die immer neu aufgedeckten Ausspähaktionen der Nachrichtendienste zu setzen. Am Anlandungsort der offenbar vom britischen Geheimdienst ausgespähten Datenkabel (TAT-14, AC-1, SeaMeWe-3) laden sie zur öffentlichen Protestaktion an den Strand Samoa zwischen Rantum und Hörnum
- So., 8. September, 18 Uhr
- beim Strandcafé Samoa-Seepferdchen, Hörnumer Straße 70 25980 Rantum/Sylt
Anschließend fahren sie nach Westerland, um mit Bürgerinnen und Bürgern zu Datenschutz, Grundgesetz und Ausspäh-Aktionen zu diskutieren:
“PRISM, Tempora & Co.: Grenzenlose Überwachung?!” Öffentliche Podiumsdiskussion
- So., 8. September, 19.30 Uhr
- korrigierte Ortsangabe!:,“Bürgerzentrum Alte Post” in der Stephanstr. 6 in 25980 Westerland
„Neben der Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Überwachung tatsächlich ohne Wissen des Bundeskanzleramts und der Bundesregierung stattfinden konnte, wollen wir gemeinsam versuchen, Antworten zu finden, wie sich jede und jeder Einzelne vor Totalüberwachung des eigenen Kommunikationsverhaltens schützen kann“, so Konstantin von Notz zum Ziel der Abendveranstaltung.
Wir freuen uns über viele Besucher und eine angeregte Diskussion. Der Eintritt ist frei.
Am nächsten Tag, Montag, 9. September, ist das Grüne Spitzenteam mit Grünen und Interessierten zu Küsten- und Klimaschutz auf der Südinsel unterwegs, mehr dazu hier.
Hintergrund Grüne Stadt.Land.Meer-Tour:
Als Grünes Spitzenteam zur Bundestagswahl 2013 touren Luise Amtsberg und Dr. Konstantin von Notz durch Schleswig-Holstein. Ob per Fahrrad, Elektro-Mobil oder zu Fuß, zu Pferd und im Boot: Auf allen Wegen und Gewässern erkunden die beiden Spitzenkandidaten von Bündnis 90/De Grünen im Rahmen ihrer Stadt.Land.Meer-Tour das Land, um grüne Antworten für eine gerechte, nachhaltige und moderne Gesellschaft vor Ort zu diskutieren. Getreu dem Motto: „Deutschland ist erneuerbar – Schleswig-Holstein erst recht!”